Auszug aus den Chroniken des Josef aus dem Fischbachtal

Vorspann:

So lasset mich Euch, werte Leserin oder werter Leser, berichten von der ersten meiner vielen Reisen in die Dunklen Lande (Pal’Tamash), welche mir ein auf immer unvergessliches Erlebnis war. Sollten im Verlaufe der Niederschrift Ereignisse zeitlich unstimmig oder unvollständig dargestellt worden sein, so bitte ich um Nachsicht. Dies sei dann der beschwerlichen Rückreise aus Pal’Tamash in unsere Heimat anzulasten. Aber so lasset mich nun beginnen Euch zu erzählen von einem Abenteuer voll Liebe, Hass, Göttern, Leibesübungen und dem Abend, an welchem ich zum Knappen unseres geliebten Komturs geweiht wurde.

Und so soll diese Erzählung dort beginnen wo alle Geschichten ihren Ursprung finden; am Anfang

Der erste Tag – (unfreiwillige) Anreise, erster Kontakt mit dem Feind und Aufbau des Lagers:

Es war zumindest bis zum Abendessen ein guter Tag, wie er auch nach der Feldfibel nicht besser hätte laufen können. Aber irgendwie hatte ich im Urin, dass noch etwas Schlimmes passieren würde und ich sollte – leider wieder einmal – recht behalten. Kaum hatte ich mich zum abendlichen Gebet zurückgezogen, so versank ich in ein tiefes Delirium und hatte eine Vision, die ich jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht einzuordnen vermochte. Irgendetwas mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, einer mächtigen Entität, gefangenen Göttern und einer Königin des Tiefenturms.

Ehe ich meine Gedanken sammeln konnte, verschwamm die Welt vor meinen Augen und ich hatte eines der schlimmsten Erlebnisse meines Lebens. Mir war, als würde mein Innerstes nach Außen gekehrt, als würde ich durch tiefes Wasser und luftige Höhen fliegen und als würden meine Gliedmaßen ausgerissen und neu zusammengefügt. Als ich wieder halbwegs klar denken konnte, war ich auf einmal mitten in einem dunklen Wald in einem fremden Land mit einer Vielzahl von Menschen die ich nicht kannte und musste mich, wie offenbar sehr viele andere auch, direkt mehrfach übergeben. Doch dann vernahm ich bekannte Stimmen: Unser geliebter Komtur, meine (späteren) Knappenbrüder Thorius und Georg, sowie die holde Anführerin unserer Kriegshexen, Circe von Kleist, ihre Gesellin Aminata und auch Ariadne – zur damaligen Zeit noch Aspirantin der Kriegshexen – waren offenbar auch durch dieses scheinbare Portal in dies Land gekommen.

Ehe wir uns wirklich sammeln konnten, hörten wir aus der Ferne Schreie und zwei blutüberströmte Soldaten erschienen aus dem Wald vor uns und baten uns alle um Hilfe für ihre angegriffenen Kameraden im nahen Militärlager. Sie schienen Gefolgsleute der Königin des Tiefenturms zu sein und erlagen leider trotz größter Bemühungen der anwesenden Heiler ihren Verletzungen. Hier war schnellstmögliche Hilfe geboten und so waren wir Feuerlanzler natürlich die Ersten, die zu den um Hilfe rufenden Soldatinnen und Soldaten marschierten, um den Feind – die Truppen der dunklen Heerführerin Tai‘Pin – zurückzuschlagen und den verbündeten Soldaten zu helfen.

Zwar ward unser Heldenmut wahrlich groß und unser Kampfgeist ungebrochen, doch mussten wir schnell ob der schieren Anzahl der Feinde zurückweichen und auf Verstärkung von den ebenfalls angereisten Kämpferinnen und Kämpfern warten. Da ich im Laufe der Schlacht von einem großen Hammer im Rücken getroffen und daraufhin ohnmächtig wurde, habe ich den teuer erkauften „Sieg“ verpasst, aber immerhin kam ich mit dem Leben und einem gerichteten Rückgrat davon. Wie es schien, gab es kaum Überlebende unter den Soldaten der Königin des Tiefenturms, aber von den Wenigen die es waren erfuhren wir, dass wir in einem Militärlager vor den Mauern der Stadt Torweg, welche sich am Nordufer von Pal’Tamash befindet – waren. Torweg wurde unlängst von den feindlichen Horden überrannt und stellte fortwährend eine uneinnehmbare und omnipräsente Bedrohung für uns dar.

Bei einer großen Lagerbesprechung wurde klar, dass ein wichtiger Gefangener aus Torweg befreit werden musste, der für unser Überleben in dieser unwirtlichen Umgebung unerlässlich war. Zudem sollten zwei Gottheiten, der Gott des Windes und die Göttin der Erde, kontrolliert aus ihren Gefängnissen befreit werden, in welche sie von Tai’Pin verbannt wurden. Wenn dies nicht innerhalb der nächsten Tage geschehen sollte, würden diese Gottheiten auch ohne unser Zutun aus ihren Gefängnissen ausbrechen und möglicherweise das ganze Land bei ihrem Ausbruch vernichten. Es galt also keine Zeit zu verlieren und ein Expeditionstrupp zur Befreiung des Gefangenen wurde zusammengestellt.

Da wir Feuerlanzler nun nicht gerade für geheime Operationen hinter feindlichen Linien bekannt waren, konnten wir bei diesem Unterfangen nicht helfen und bauten folglich zunächst unser Lager auf, welches wir uns mit vier weiteren Abenteurern teilten. Dann wurde es Zeit für einen abendlichen Göttinnendienst, bei welchem wir Sareph und Mara um ihren Segen und ihre Hilfe für unser Unterfangen, dieses Land nach Kräften zu unterstützen. Zudem wurde offenkundig, dass Thorius schon öfters in Pal’Tamash war und das Land, die Götter und die Gepflogenheiten gut kannte. Das war gut für uns, denn so hatten wir etwas Orientierung in dieser fremden Gegend so weit weg von Zuhause. Und mit diesen Gedanken an unsere Ordensburg und mein Heimatland legte ich mich schlafen, nicht wissend welche Gefahren und Abenteuer in den nächsten Tagen auf mich und uns alle warteten.

Der zweite Tag –Götter, Schildkröten und Verließe:

Als ich am frühen Morgen des zweiten Tages aufwachte musste ich leider feststellen, dass der gestrige Abend doch kein böser Fiebertraum war und ich mich tatsächlich in Pal’Tamash befand. Das war zwar etwas ernüchternd, aber nach einem zünftigen Frühstück konnte ich meine Situation schon etwas eher akzeptieren. Nachdem es am Vormittag noch einige Scharmützel mit dem Feind gegeben hatte und wir zudem erfuhren, dass der Gefangene befreit werden konnte, war es an der Zeit für den morgendlichen Göttinnendienst. Dort nahm ich all meinen Mut zusammen, fiel auf die Knie und bat unseren geliebten Komtur, mich als Knappen in seinen Dienst aufzunehmen. Die Antwort war ernüchternd und anspornend zugleich. Er verneinte zunächst mein Gesuch, gab mir jedoch eine Queste, welche ich bis zum Abend des morgigen Abends erfüllen sollte. Danach würde er entscheiden, ob er mich als Knappe annehmen würde. Drei Frauen die nicht aus unserem Lager stammen sollte ich einen besonderen Dienst erweisen, wonach diese den erfolgreichen Abschluss des Dienstes bei unserem geliebten Komtur melden sollten. Eine große Herausforderung, doch keine die nicht schaffbar erschien.

Doch zunächst galt es den Feind in einigen Scharmützeln zu bekämpfen und zudem an einigen Ritualen zu partizipieren, bei dem eine Verquickung von Feuer und Wasser notwendig war, um einen Zugang zu einem alten Göttergefängnis zu öffnen. Uns als Diener Sarephs (wie mir schien waren wir die einzige feueraffine Truppe unter den Reisenden) fiel dabei selbstreden der Feuer-Part zu, bei welchem wir auch um den Segen der lokalen Feuergottheit Liktur – wie ich erfuhr zumindest im Geiste ein Bruder Sarephs – baten. Dabei wurden wir von einer Wassermagierin des Nachbarlagers unterstützt, deren Name mir jedoch entfallen ist. Nach einem langen und zehrenden Ritual schafften wir es die Apparatur zum Laufen zu bekommen, wonach sich mit einem lauten Knall ein Durchgang in das Gefängnis öffnete. Somit ward auch diese Aufgabe erledigt.

An diesem Tag erreichte meinen Knappenbruder Thorius zudem ein offenbar schicksalhafter und herzzerbrechender Brief seiner – wie ich es verstanden habe – Geliebten Taliwel. Es folgte ein vertrauliches Gespräch zwischen unserem geliebten Komtur und Thorius, über dessen Inhalt an dieser Stelle kein Wort verloren wird. Wie ich später erfuhr, ging es um Verrat, den Verlust an Glaubwürdigkeit, ein Seelenband und ein großes Missverständnis. Aber es steht mir nicht zu, zu viele Worte über diese Tragödie zu verlieren, da dies nicht meine, sondern Thorius‘ Bürde ist. Aber dies wird auch innerhalb unseres Regimentes ein Nachspiel haben, da bin ich mir sicher…

Später am Tage kam Jarl Vignar von den Geyern – einer Truppe von Nordmännern – auf uns zu und berichtete von einem Siegel innerhalb des Göttergefängnisses, für dessen Herstellung die Unterstützung einer noblen aber eitlen Wasserkreatur benötigt würde. An dieser Stelle bestand im Nachgang Uneinigkeit über die Beschreibung der Wasserkreatur. Unser geliebter Komtur ist der Überzeugung, dass Jarl Vignar von einer Wassernymphe gesprochen hatte, dies konnte jedoch nicht von allen aus der Gruppe bestätigt werden. Auf jeden Fall galt es die Wasserkreatur auf unsere Seite zu ziehen und nach sehr kurzem Zögern willigte unser geliebter Komtur ein, dieser eine Minne vorzutragen um ihre Gunst zu gewinnen. Eine verhängnisvolle Entscheidung, welche später zu einer großen Erheiterung des gesamten Lagers beitrug. Wir machten uns also auf den Weg zur Wasserkreatur und fanden schließlich statt einer Nymphe ein uraltes Schildkrötenwesen namens Amalthea vor.

Da das Beminnen von Schildkröten nun nicht gerade zum Metier unseres geliebten Komturs gehörte und er es zudem seines Adelsstandes als unwürdig empfand, entbrannte eine kleine Diskussion über das Unterfangen. Da wir jedoch auf die Hilfe von Amalthea angewiesen waren, trug ihr unser geliebter Komtur eine wahrlich prächtige Minne vor, welche selbstverständlich von der rein „zufällig“ anwesenden Chronistin Resa (welche im späteren Verlauf dieser Geschichte noch eine für mich persönlich sehr entscheidende Rolle einnahm) festgehalten wurde. Da das Schildkrötenwesen schon seit einiger Zeit sehr einsam war, lud es uns zu einem Rätselspiel ein. Sollten wir die Rätsel meistern, so würde sie uns bei der Beschaffung des Siegels für das Göttergefängnis behilflich sein.

Nach einigen geistigen Anstrengungen schafften wir es schließlich die Rätsel zu lösen und erhielten im Gegenzug mit Salz versehene Muscheln. Als letzten Wunsch bat uns Amalthea sie zu unserem Lager zu tragen, damit sie in die Freiheit entkommen und Frieden finden könne. Dies konnten wir ihr natürlich nicht verwehren und trugen das Schildkrötenwesen ein ganzes Stück lang durch den Wald bis zu unserem Lager. Da sich dort herumgesprochen hatte, dass unser geliebter Komtur eine Wassernymphe beminnen sollte, war das Gespött entsprechend groß, als man ihn in Begleitung der Schildkröte sah, aber manchmal muss man eben einen für die Gruppe nehmen.

Zum Dank für die Erfüllung ihres letzten Wunsches vermachte uns Amalthea eine Kugel mit ihren Erinnerungen, welche die Reisenden von der Akademie des Wissens, welche als zentrale Informationssammelstelle dienten, gerne aufnahmen. Aus diesen Erinnerungen ließ sich eine alchemistische Rezeptur entnehmen, aber das überstieg meine geistigen Kapazitäten bei Weitem und so habe ich diese Angelegenheit nicht weiterverfolgt.

Was an dieser Stelle erwähnt werden könnte ist die Bedeutung der drei Schutzbanner, welche um unser Heerlager verteilt waren. Diese stellten mächtige Schutze gegen die Armeen Tai’Pins dar, mussten jedoch stets bewacht und nötigenfalls um weitere kleine Banner, die uns durch ein Portal in der Kommandantur zugingen, erweitert werden. In diesem Zusammenhang erwuchsen immer wieder kleinere und bisweilen größere Scharmützel mit den Truppen des Feindes, um die Banner zu halten bzw. zu ergänzen. Später am Abend betraten wir schließlich zum ersten Mal das Göttergefängnis, welches mit allerlei Fallen und Hindernissen bestückt war. Leider verlor ich dabei auf einem schmalen Balken der über einen reißenden Strom gelegt wurde das Gleichgewicht und fiel hinunter. Glücklicherweise konnte ich als Fischersjunge gut schwimmen und überlebte so die tosenden Fluten. Ich fand mich schließlich am Ufer des Flusses wieder, welcher in der Nähe unseres Heerlagers vorbeifloss und kam schließlich nass und frierend aber zumindest lebendig wieder an unserem Lager an. Scheinbar hatte ich auch nicht viel verpasst, denn direkt hinter dem reißenden Strom befand sich eine undurchdringliche Wand sowie ein Eimer der nicht hochgehoben werden konnte. Frustriert zogen sich also meine Mitstreiter zurück und kamen wenig später im Lager an.

Dann wurde es Zeit für den abendlichen Göttinnendienst, bei welchem unter anderem ein Ritual durchgeführt wurde, welches mit Thorius, Georg und dem Brief von Taliwel zu tun hatte. Wie vorbezeichnet aufgeführt, werde ich an dieser Stelle nichts von den Inhalten berichten, jedoch könnte in Zukunft etwas Ungemach auf meinen Kameraden Karl-Heinz Dreyfeldt zukommen… Zudem wurde Ariadne feierlich in die Ausbildung zur Kriegshexe aufgenommen, welches zur allgemeinen Moralsteigerung beitrug. Und damit endete für mich ein sehr anstrengender zweiter Tag und ich schlief selig ein, nichts ahnend von den Strapazen, die mich am Folgetag erwarten würden.

 

Der dritte Tag – Leibesübungen, Feuerwesen und meine Knappenweihe:

Da war er nun, der alles entscheidende Tag. Der Tag, an welchem wir nach einer langen und kräftezehrenden Schlacht die Truppen Tai’Pins zum Rückzug zwangen, an welchem Thorius und ich uns an Leibesübungen erfreuten und ich in einer feierlichen Zeremonie zum Knappen unseres geliebten Komturs geweiht wurde. Doch starten wir wie immer am Morgen des Tages.

Unsere Mitreisenden waren offenbar nicht untätig gewesen und hatten noch bis tief in die Nacht an weiteren Bausteinen für die Erledigung unseres Hauptzieles – der kontrollierten Befreiung der gefangenen Götter – gearbeitet. So wurde unter anderem ein Feuerumhang gefunden, welcher von einem mächtigen Feuerwesen berührt werden musste. Doch dazu später mehr. Zunächst ist festzuhalten, dass außerdem vierzehn Schärpen gefunden wurden, welche mit dem Schweiß von tapferen Recken durchtränkt werden mussten. Selbstverständlich meldeten sich Thorius und ich freiwillig für diese heroische Aufgabe, nicht zuletzt um die anwesende Damenwelt durch unsere gestählten Körper zu beeindrucken. Und ja, es stand nicht explizit in den Schriften zu den Schärpen, dass die Recken oberkörperfrei sein mussten, aber da es von einigen Damen gewünscht wurde und wir als Anhänger Sarephs keiner Frau einen Wunsch abschlagen können, stellten sich Thorius und ich dieser Prüfung mit unbedecktem Oberleib. Schnell hatten wir die (un-)freiwilligen Recken beisammen und führten vor einem großen Publikum so lange Leibesübungen durch, bis die Schärpen durchtränkt waren von unserem Schweiß. Und ich weiß nicht, ob es der Kälte des Tages geschuldet war die meinen Geist vernebelte, aber ich könnte schwören eine Ansammlung an rosa Wolken im Publikum ausgemacht zu haben… Vielleicht hätte ich doch einen der Heiler aufsuchen sollen.

Wie dem auch sei, die Tat war erfüllt und nach einer körperlichen Reinigung waren wir wieder voller Tatendrang und begierig nach weiteren Heldentaten. Doch hatte ich auch meine Aufgabe zu erfüllen und bat unseren geliebten Komtur so um etwas Freizeit, um diese anzugehen. Dabei möchte ich insbesondere von der dritten Aufgabe berichten, welche mir die größte Freude bereitete. So trat ich an die bereits namentlich erwähnte Chronistin Resa heran und fragte sie nach einer besonderen Aufgabe, welche ich für sie erfüllen könne. Sie trug mir auf, ihr eine Minne zu schreiben und so machte ich mich eifrig ans Werk, inspiriert von den gestrigen Ereignissen. Doch sollte es bis spät am Abend dauern, bis ich die Minne vortragen konnte.

Während ich mich meiner Aufgabe widmete, machten sich meine Übrigen Gefährten auf die Suche nach dem Feuerwesen und konnten auch diese Aufgabe erfüllen. Da ich selbst nicht anwesend war, kann ich bei der Beschreibung nur auf Erzählungen zurückgreifen und verweise daher bei Interesse an näheren Schilderungen auf Thorius, dem bei dieser Aufgabe die Hauptrolle zuteilwurde.

Bis auf einige Scharmützel verlief der Tag bis zum Anbruch der Dämmerung ruhig, sodass ich nur wenig hiervon berichten kann. Später jedoch gingen wir zum zweiten Male in das Göttergefängnis, wobei ich aufgrund des Nebels und der schlechten Luft nur wenig von den Geschehnissen mitbekommen habe. Doch konnten wir hier einen Teil der Göttergefängnisse bergen und zu dem bereits vorbereiteten Ritualkreis in der Mitte unseres Heerlagers bringen.

Da ich von den Ereignissen im Göttergefängnis sehr geschwächt war, wurde ich bei der abschließenden Schlacht zur Verteidigung des Ritualkreises als Wache und Träger für das Lager der Heiler abgestellt, was mich sehr betrübte.

Nach einer langen und blutigen Schlacht erschien dann plötzlich Tai’Pin und stellte uns vor die Wahl, ihr entweder eine überaus mächtige Entität (Savanti oder so ähnlich) zu übergeben oder die beiden gerade befreiten Gottheiten. Wo dieser Savanti auf einmal hergekommen ist und was für eine Rolle er bei dem Ganzen hier gespielt hat wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht und bitte vielmals um Entschuldigung für diese verwirrende Beschreibung. Meines Wissens nach ist dieser Savanti sehr Avanti mächtig, aber nicht unbedingt parteiisch.

Da die Entscheidung, entweder den Savanti oder die Götter herauszugeben, von Personen die deutlich über meiner Besoldungsstufe stehen getroffen wurde, habe ich nur das Resultat mitbekommen. Dabei wurde Tai’Pin der Savanti übergeben, was ihr natürlich nicht reichte. Die gerade befreiten Götter jedoch wollten sich nicht erneut versklaven lassen und verschafften uns Zeit für einen Abbau des Feldlagers und zwangen Tai’Pin und ihre Truppen zum Rückzug. Dafür hatte sie nun den Savanti in ihrer Gewalt. Ob dies die richtige Entscheidung war, vermag ich dabei nicht zu beurteilen.

Aber nun zu freudigen Ereignissen. Nach gewonnener Schlacht konnte ich endlich meine Minne vortragen, welche der werten Resa sehr gefiel und somit meine Aufgabe abgeschlossen war. Ohne mein Wissen hatte unser geliebter Komtur bereits einige Adeligen aus verschiedenen Trupps des Heerlagers über meine bevorstehende Knappenweihe informiert und zum traditionellen Knappentritt eingeladen. Darunter Graf Urelos von Greifenfels, Jarl Vignar von den Geyern, Herrn Julius Sturmböh und den Baron von Drakenhain. Und so legte ich im Rahmen eines feierlichen Göttinnendienstes nach einer erfolgten Gesinnungsprüfung meine beiden Knappeneide – klerikal und weltlich – ab und wurde zum Knappen von Erbgraf Arcturus Varus von Lauenbach, Komtur von Rebhain, Kommandant des Regiments Feuerlanze des Zwillingsordens, dritter Paladin der Sareph, Hochrichter des goldenen Avatars und erster Richter des souveränen Protektorats Schwanensee auf Siofra ernannt. Abschließend erfolgte der Knappentritt, bei welchem mir von jedem Tretenden nach dem Tritt eine Weisheit ins Ohr geflüstert wurde, die ich stets bis zu meinem Tode in meinem Herzen tragen werde.

Danach ließen wir den Abend und die gewonnene Schlacht mit Met, Musik, Tanz und Glücksspiel ausklingen und machten uns am nächsten Morgen wieder auf den Weg in unsere Heimat.

Und so endet dieser Bericht über meine erste Reise nach Pal’Tamash. Ich hoffe, alle Ereignisse korrekt wiedergegeben zu haben. Da dieses Werk erst zu einem späteren Zeitpunkt, wenn mehr Seiten gefüllt sind, veröffentlicht werden soll, bitte ich jede Person, der ich bei meinen Erzählungen Unrecht getan oder zu der ich falsche Tatsachen berichtet habe um Vergebung. Im Namen der Zwillinge – ZWEI UND DOCH EINS!

Confotos (Link zur Quelle 1 und Quelle 2)

Fotograf: Anne Kloß und Markus Wacker