20. Novembre 1023 n.M.L.Z.R.Tagebucheintrag der Gardistin Marigold von Plauenstein, Adjutantin zu Arvid Sturmborn und Darius von Plauenstein.
Es waren ein paar…. sagen wir Ereignisreiche Tage seit unserer Ankunft in Faerun. Ich bin heilfroh nun endlich unseren Weg nach Dolchfurth fortsetzen zu können und sehr gespannt was uns bei den dortigen Winterspielen erwartet. Fronturlaub haben sie das ganze genannt. Sonderlich entspannt fühle ich mich nach dem ganzen Trubel nicht. Es begann alles vor ein paar Tagen….
Wir erreichten am Abend des 16. Novembres eine kleine Lichtung, in einem Wald auf unserem Weg von Baldurs Tor nach Dolchfurth. Aufgrund von großangelegten Neubau der Handelstraße, welche Baldurs Tor und Dolchfurt verbindet, mussten wir einen weiten Umweg über abgelegene Wald und Wiesenwege in Kauf nehmen. Wir zogen also dort unser Nachtlager auf. Wir waren gerade im kleinen Schliff und wärmten uns am Feuer, als Isabell mit ein paar Dornen des Ordens der Rubinroten Rose, dem kämpfenden Zweig der Kirche der Sune, auftauchte. Aufgrund des Krieges hatte unser Bote es offenbar nicht rechtzeitig geschafft unsere Nachricht an die Kirche der Sune zu Dolchfurt zu überbringen, weswegen sie alles nach uns absuchen mussten. Ich war heilfroh Isabell wohlauf zu sehen, ich hatte die ältere Paladina schrecklich vermisst und war drauf und dran sie mit Fragen zu überstürzen, doch ich wollte ihr ihren rhuigen Moment mit Darius lassen.
Stattdessen mischte ich mich unters Volk und lernte die restlichen anwesenden Anhänger der Kirche der Sune genauer kennen. Ein paar bekannte Gesichter vom Fest der Drachen waren dabei und der Abend verkling Ausgelassen.
Im laufe des Abends leistete uns auch Kjell, ein weiterer Priester der Kriche Sune aus Dolchfurt Gesellschaft. Allerdings bedeutete sein Auftauchen, dass Isabell mit dem Auftrag nach Schloss Drachenspeer zu reisen, noch in der Nacht abreiste.
Ein Tagesmarsch später am Abend befanden wir uns in der Nähe des Dorfes Kraddenrode. Auf dem Weg kamen wir an ein paar alten Gräbern und Ruinen vorbei die unsere Mará Priesterinnen untersuchten. Sie fanden heraus, dass es alte Gräber waren, es jedoch zu keiner Störung der Totenruhe gekommen war. Zurückblickend hätte dies unsere erste Warnung sein können.
Kurz darauf führte unser Pfad uns aus dem Wald heraus auf eine große Wiese, wo wir augenblicklich auf ein paar, dem Anschein nach „arme Bauern“ stoßen, die behaupteten nach einem verlorenen Gold Ohrring zu suchen. Als sie uns das Gegenstück zeigten war die ganze Geschichte sofort suspekt, woher sollen arme Bauern einen so Prunkvollen Ohrring haben? Mein Gefühl sollte mich nicht trügen, es handelte sich tatsächlich um eine große Gruppe Wegelagerer die uns kurz daraufhin angriffen. Wir konnten sie gerade so abzuwehren und uns zu einem Lager zurückziehen, das andere Reisende in der Nähe errichtet hatten.
Hier schlugen wir auch unser eigenes auf, mit der Intention bei Morgengrauen wieder aufzubrechen, nicht ahnend dass wir hier die nächsten zwei Nächte feststecken würden.
Der Abend begann zunächst mit freudigen Narichten. Aminata und Lohars unterrichteten uns, dass sie vorhatten in dieser Nacht ein Magieband zwischen sich zu schließen. Sie erklärten uns, dass Aminata mit zu viel Magie geboren worden wahr, währenddessen Lohars, ungleich den anderen Elfen, den Funken von Geburt an garnicht spürte. Durch das Seelenband, würde auch Lohars Magie wirken können und ein Ausgleich wird zwischen den beiden geschaffen. Ich hoffe keiner wird mich jemals fragen wie genau das ganze funktioniert, ich verstehe nicht das geringste von Magie, doch das Ritual war beeindruckend mit anzusehen und schien erfolgreich zu sein. Aminata ist selbst eine beeindruckende Persönlichkeit, ich verspürte erneut bedauern, dass unsere Pflichten uns nie in den Kontakt mit den Kriegshexen brachte.
Von nun an sollten die Ereignisse eine schlechte Wendung bekommen. Es begann damit, dass wir bemerkten, dass wir unser Lager nur noch in einem kleinen Umkreis verlassen konnten. Aminata stellte fest, dass kurioser Weise ungewöhnlich viel Magie in der Luft ist. Kurz darauf kamen die nächsten schlechten Narichten. Die Chaos Energien in Darius machten ihm erneut zu schaffen. Er schien die Nerven zu verlieren und war verbissen darauf jedem aus dem Weg zu gehen. Er erzählte mir, wie er ständig die Stimmen der vier hörte, wie er beim Segen unserer Mará Priesterinnen stattdessen die Worte „Blut für den Blut Gott“ hörte, dass er verrückt werden würde wenn er erneut Stimmen hörte. Als ich versuchte ihn zu beschwichtigen stieß er mich zornig von der Bank und stürmte hinweg. Hatten er erneut Stimmen gehört? Ich wollte ihm nachlaufen, doch Darius wollte nicht hören. Schwafelte etwas von wir sollen ihn zurücklassen, er wolle niemanden versehentlich verletzen. Und so begann er alleine in die dunkle Nacht zu laufen und wir hatten aktiv unseren Befehlshaber verloren. IST ER EIGENTLICH EIN KOMPLETTER IDIOT??? IHN ZURÜCKLASSEN? SEHEN WIR SO AUS ALS WÜRDEN WIR UNSEREN LEUTNANT ALLEINE LASSEN WENN ER UNS AM MEISTEN BRAUCHT? Er bringt uns alle erst recht in Gefahr wenn wir nach ihm suchen müssen! Sind wir so unzuverlässig, dass er sich uns nicht anvertraut? Auf der anderen Seite, was sollte ich alleine schon ausrichten können? Was haben wir bis jetzt gemacht um ihm zu helfen? Das einzige was Acturus gemacht hatte war sein Vertrauen in Darius zu nehmen, in dem er ihm keine wichtigen Informationen mehr gab. Haben wir in Darius versagt? Ich hatte mich noch nie so hilflos gefühlt wie in dieser Nacht…
Mit Darius Ausfall und Thorius Verspätung war Josef der nächste in Rangfolge. Die plötzliche Verantwortung und vielen Fragen, was wir jetzt tun sollten schien ihn schnell über den Kopf zu steigen. Er gedachte auszuharren, bis Thorius das Lager erreicht, doch seine Hoffnungen wurden zerstört in der Sekunde in der dieser ankam. Doch es war nicht Thorius der das Lager erreichte, es war Ismael in Thorius Körper. Dieser hatte nichts besseres zu tun als Darius in die Knie zu zwingen und ihn Anzuschreien, ihn dafür Verantwortlich zu machen Thorius Körper nach Faerun gebracht zu haben. Ich hatte immer halb geglaubt Ismael ist ein Hirngespinst von Thorius, aber da stand er nun und ich konnte ihn absolut nicht ausstehen. Darius schwafelte etwas von … ich kann mich nicht ganz erinnern, ich meine es war „Sagt Isabell ich liebe sie“ und er verschwand erneut in die Nacht, woraufhin wir ihn die nächste Zeit suchten. Dieser Idiot, sag es ihr doch selber! Wir konnten ihn nicht finden und mussten letztendlich zurück zum Lager. Hier stellte ich Ismael mit einem gezwungenen Lächeln zu Rede. Seine Erzürnung kam offenbar daher, dass er Geschichte mit den Göttern in Faerun hat und seine Präsens uns alle in Gefahr bringt. Er war gerade dabei mir zu erklären wie er besonders im Streit mit der Göttin Tiamat ist und der Dolch auf unserm Schrein einmal ihr gehörte doch neu geweiht wurde, als uns eine Fremde Frau ansprach. Sie erklärte uns freudig wie sie eine Anhängeren Tiamats ist und wie sie uns gerne zu einem Ritual einladen wollte um Tiamats Kinder herbei zu rufen, welches ihre Freunde in der Nähe veranstalteten. Ich wechstelte einen kurzen Blick mit Izmael und schon gleich alamierten wir die anderen im Lager.
Die Kämpfer der Kirche der Sune schienen auch ein Problem mit ihrer Führungsebene zu haben. Wir erfuhren, dass wir offenbar nicht nur diesen Ort nicht verlassen können, sondern auch keiner wieder hinein kommt. Isabell und die anderen waren in der Vornacht auf eine Mission gerufen worden und hatten es noch nicht zurück geschafft. Damit war einer der Wächter, Talon, der Nächste in Rangfolge der ebenfalls zunächst mit seiner Neugewonnenen Verantwortung Schwierigkeiten hatte. Joseph hatte sich offenbar in ein tiefes Gebet zurückgezogen, also folgten wir Talon, der einen Plan zu haben schienen das Ritual aufzuhalten.
Um es kurz zu machen, der Plan den Gegenpart zu Tiamat, ihren Bruder Bahamut aufzurufen, ging komplett schief und wir mussten letztendlich die Flucht ergreifen. Sareph sei dank, dass wir es geschafft haben alle von uns lebend wieder hier raus zu bekommen. Nur die Frau die uns zunächst angesprochen hatte, konnten wir nicht retten…
Betrübt, frustriert und besorgt über die Situation saßen wir nun im Schliff als Theophania und mir plötzlich auffiel, dass wir nun die nächsten in Rangfolge sind. Also rissen wir uns zusammen und organisierten uns. Wir stellten Wachen auf, trugen Informationen über die Geschehnisse zusammen und tauschten uns mit den Anhängern der Kirche der Sune aus.
Die Nacht war beißend kalt und wir waren bis auf die Knochen durchgefroren als das nächste Phänomen entstand. Ein Suchtrupp aus dem Lager hatte offenbar eine seltsamen kleine Ruine gefunden mit einem kuriosen Stein Apparat. Laut Aussage sollten diese damit interagiert haben und die Worte „Das Spiel beginnt“ gehört haben. Als ob wir nicht schon genug Probleme hätten. Kurz darauf erschienen weiße und schwarze Makel in Form von kleinen Kugeln in den Händen der Leute zusammen mit Stimmen die wir begannen zu hören. Und als wäre das nicht genug, begann eine Gruppe Untoter uns anzugreifen. Bäh, ich habe genug Untote für ein Leben gesehen, ihr Anblick ließ meine Klinge nur schneller tanzen. Dennoch waren diese nicht besonders Stark und Theophania und ich konnten gut unsere Leute organisieren. Doch das unheilvollste waren die Stimmen. Sie flüsterten uns zu, dass wir die Heimat im Stich lassen, unsere Leute uns brauchen, unsere Familien sterben, das Darius verletzt und alleine im kalten liegt. Also alles worüber man sich insgeheim Sorgen machte. Zu allem Überfluss kam in diesem Moment Ismael zu mir herüber, schaute mir in die Augen und sagte mir Darius sei gefallen. Und plötzlich war ich wieder in Pal’Tamasch, wie Theophania mir das erste mal sagte Darius sei gefallen. Ich konnte es nicht glauben, ich würde das kein zweites mal durchmachen. Ich hätte dort fast die Fassung verloren und wäre alleine losgestürmt doch ich hatte noch Pflichten gegenüber meinen Kameraden.
Kurz darauf konnten wir erneut einen Suchtrupp losschicken und fanden Darius kniend vor der seltsamen Ruine. Er sah verwirrt und ziemlich fertig aus aber war am Atmen und schien wohlauf. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Dieser vermaledeite Engel ich hätte ihm am liebsten den Hals umgedreht, wenn der nicht in Thorius Körper stecken würde… dieser flüsterte mir dann zu das irgendwer oder irgendwas Darius zurückgeholt hat und er nicht wüsste wer. Darius verhielt sich währenddessen seltsam, als die anderen schon den Rückweg anbrachen bat er Talon und mich ihm zu folgen und verschwand in die Dunkelheit. Er antwortete nicht auf unsere Fragen wohin er uns führte und was los sei und mir lief ein Schauer über den Rücken als ich mich an Ismaels Worte erinnerte. War es mein Bruder dem ich da eben folgte? Mit der Hand an meinem Schwertgriff folgte ich dennoch vorsichtig und alsbald erreichten wir einen Friedhof. Darius schien die Nerven zu verlieren und brach vor einem Grabstein zusammen und nichts konnte mich darauf vorbereiten, was ich dort las. Es war Darius Grabstein, sein Todesdatum von Pal’Tamasch darauf eingraviert. Mir sträubten sich alle Haare. Wer oder was hatte dies hier errichtet? Darius beichtete sich nicht an die Geschehnisse der letzten Stunde erinnern zu können, nur dass er von einer großen Gruppe Untoter an der Ruine angegriffen wurde und hier wieder aufgewacht ist. War er wirklich erneut gestorben? Wir untersuchten die anderen Grabsteine auf dem Friedhof, doch diese schienen unscheinbar zu sein. Talon bemerkte, dass wir unseren Leuten nicht bescheid gesagt haben wo wir sind und bald ins Lager zurückgehen müssten.
Als wir endlich ins Lager zurückkehrten kam uns sofort Theophania und die anderen mit zornigen Worten entgegen. Wie Talon vorhergesagt hatte, hatten diese sich Sorgen gemacht. Ich habe mich schrecklich schuldig gefühlt, dass mir so ein Fehler unterlaufen ist. Nach unserer Ankunft, legte Lady Evelina einen großen Schutzsegen über das Lager, damit die Wachen nicht in der beißenden Kälte der Nacht ausharren mussten. Dies gab mir Zeit mich in Ruhe mit Darius auseinander zu setzen. Dieser hatte sich zusammen mit Ismael in den kleinen Schliff zurückgezogen. Ismael schien der einzige zu sein, der es schaffte zu Darius durchzudringen und die Nacht verging in einem tiefen Gespräch.
Am nächsten Morgen trugen wir die gesammelten Informationen beim Morgenappell an den Rest der Mannschaft. Josef übertrug hier offiziell die Befehlsgewalt an Theophania und mich. Wir entschieden uns, dass sie mir das Reden überlassen würde, wir uns jedoch untereinander über das nächste Vorgehen austauschen würden.
Als erstes gingen wir in kleiner Gruppe los um die Ruine erneut zu untersuchen. Bei unserer Ankunft bemerkten wir dort Blut, welches am Vortag noch nicht dort war und merkwürdige Blumen die überall zu sprießen schienen. Bei Tageslicht konnten wir die Steinformation bei den Ruinen genauer untersuchen. Es schienen Öffnungen auf beiden Seiten zu sein, in denen wir die Markel hineinwerfen konnten. Die Weißen schienen auf die rechte Seite zu gehen, die Schwarzen auf die linke, doch wir blieben Vorsichtig damit diese hineinzuwerfen. Es waren bereits andere Leute aus unserem Lager dort, die begannen die Inschriften auf der Steinformation zu entziffern und auf unserem Rückweg trafen wir wieder andere, die mir Geschichten über eine Wahrsagerin erzählten, welche ihnen vor zwei Wochen wichtige Informationen über unsere jetzigen Geschehnisse gab.
Wir entschieden uns, dass es offenbar von Nöten ist alle Informationen der anderen Anwesenden zusammenzutragen und ein Lagerrat einzuberufen. Und so ging ich los und lud die wichtigen Leute in den kleinen Schliff ein. Unter ihnen war Katharina von Weißenstein und ihre Soldaten und die Feen um Taram. Es viel mir zu den Lagerrat zu leiten. Ich war ein wenig nervös zu Beginn aber letztendlich musste ich nur im richtigen Moment das Wort an die richtigen Leute zu geben und die Diskussion ging ganz von alleine weiter. Kurz gefasst trug sich zusammen, dass den ganzen Tag bereits Markel in den Händen der Leute auftauchten. Weiße Kugeln für scheinbar guten Taten, schwarze für scheinbar schlechten Taten. Des Weiteren wurden die Leute den Tag über von Stimmen geplagt, die ihnen entweder schreckliche Dinge zuflüsterten oder ihnen gut zusprachen. Aus den Inschriften an der Ruine und alten Schriften aus einem Grab in der Nähe, konnte entnommen werden, dass es hier offenbar schon seit Jahrhunderten immer wieder zu einem Konflikt zwischen Himmel und Hölle kommt. Wir waren momentan an dem Punkt, wo ihre Sphären aufeinander trafen und waren hier gefangen bis das Spiel gespielt wurde und es einen klaren Gewinner gab. Sollten wir nicht gewinnen, würden wir womöglich auf ewig hier festsitzen.
Dies waren unerfreuliche Nachrichten. Wir baten jeden, nicht unbedacht Kugeln einzuwerfen und sandten, nachdem der Lagerrat tagte, einen kleinen Trupp aus, um herauszufinden was passiert wenn man Kugeln auf den beiden Seiten einwirft. Die Markel auf der schwarzen Seite brachte ein unglaubliches Unbehagen beim einwerfen. Talon, Theophania und ich entschlossen, dass es vermutlich das beste sei die weiße Seite gewinnen zu lassen, wenn wir gezwungen sind das Spiel zu spielen und würden dies bei der zweiten Lagerrats Sitzung aufzubringen.
In den nächsten Stunden war ich damit beschäftigt das Lager zu organisieren. Es war ein wenig seltsam wenn sowohl wild fremde Menschen als auch die eigenen Kameraden und Freunde zu einem kamen und nach Befehlen, Informationen und Aufgaben fragten. Ich hatte die Hälfte der Zeit keine Ahnung was ich tat, dennoch ließ ich mir dies hoffentlich nicht anmerken. Ich lernte eine Lektion: in ungewissen Zeiten war es wichtig den Leuten eine Aufgabe zu geben, sei es irgendeine, damit diese sich nicht hilflos fühlen und zumindest das Gefühl haben es gibt Ordnung und einen Plan. Ich war sehr dankbar für Katharina von Weißenstein die eine große Hilfe dabei war Wachen aufzustellen.
Wir hatten es mit diversen Problemen zu tun. Die aufgetauchten Blumen, ein Kunsthändler, eine Tavernenenschlägerei, ein Drogenhändler eine vermeidlich gefährliche Frau, die sich nur als obsessive Verehrerin Talons heraus stellte und so weiter und so fort. Währenddessen tauchten immer mehr Makel auf.
Ich wollte gerade zur zweiten Lagerrats Sitzung gehen, als mir zu Ohren kam, dass Darius gerade eben dabei war SEINE SEELE AN ISMAEL ZU VERKAUFEN. Ich dachte ich hör nicht richtig. Ich bat Theophania alles weitere zu übernehmen was das Lager betrifft, gab ihr meine weißen Markel und stürmte los um die beiden zur Rede zu stellen. Und Tatsache, Ismael wollte Darius Seele an sich binden. Ich fing an diesen gefallenen Engel immer weniger zu mögen und zu misstrauen… Die beiden erklärten die Situation, Ismael würde die Chaos Energie in Darius in sich versiegeln. Im Tausche dafür würde Darius Seele für die nächste Zeit ihm gehören und Darius müsse jedem Befehl folgen. Gleichzeitig würde er auch gewisse arkane Kräfte von Ismael erlangen. Das ganze hörte sich einfach zu gut an. Darius verliert sein Chaos Problem und gleichzeitig gewinnt er arkane Kräfte? Das einzige Opfer, er muss Ismael’s Befehlen folgen? Diese höheren Wesen handeln nie uneigennützig, ich vertraute der Sache kein Stück! Bis Ismael letztendlich zugab, dass er interessiert daran ist die Chaos Energie zu versiegeln und damit Macht über ein Stück von Karath‘Un zu haben. Hiermit machte die Geschichte für mich Sinn. Ismael sah sich letztendlich noch immer als ein Wesen Sarephs an und falls er dies jemals nicht mehr tat, würde der Vertrag brechen… er würde Darius keine schrecklichen Befehle geben oder? Mir gefiel das ganze nicht, bis Ismael mir sagte, dass Darius in seinem Zustand vielleicht noch drei Wochen hätte, bis er völlig verrückt würde und in diesem Moment hab ich ihm geglaubt. Darius sah schrecklich aus, er war bereits einmal gestorben vermutlich am Vortag noch ein zweites mal und ich kam auf dem Boden der Tatsachen hinunter. Er hatte einfach keine Zeit mehr. Nun war auch ich umgestimmt dem Ganzen zu helfen. Ich musste hierüber noch weiter nachgrübeln und zog mich in ein tiefes Gebet zurück.
Als ich von meinem Gebet zurückkam schien ich ganz schön was verpasst zu haben. Theophania und Talon hatten entschieden einfach alle Kugeln in die Steinformation einzuwerfen. Da die Leute mehr weiße Markel gesammelt hatten, waren diese klar in der Überzahl und als die letzte eingeworfen war, hatte die weiße Seite gewonnen. Auf ihrem Rückweg schienen sie von denjenigen Angegriffen worden zu sein, die zuvor das Spiel verloren hatten und seit Jahren hier festsaßen, dennoch haben unsere Leute den Kampf gewonnen. Als ich nun aus meinem Zelt kam hörte ich wie sich in der ferne ein Geist von Himmel und Hölle in einem Streitgespräch darüber unterhielten, wie die himmlische Seite gewonnen hat und sie das Spiel in ein paar hundert Jahren fortsetzen würden. Die Geister verblassten anschließend. Wir hatten das Spiel gewonnen und schon bald erreichten uns Isabell und die anderen. Wir schienen nicht mehr eingeschlossen zu sein. Eine Sorge weniger. Doch mit Isabells Ankunft kam meine andere Sorge zurück.
Darius fing Isabell ab und nahm sie zur Seite. Ihrem stürmischen Blick nach zu urteilen, hatte er ihr von dem Plan erzählt. Ich wusste, dass der Plan ihr nicht gefallen würde, sie aber letztendlich auch Darius Entscheidung respektieren würde. Und so trug es sich zu, das während das Lager feierte, ein kleine Gruppe einem Ritual beistand um Darius Seele an Ismael zu binden.
Da vier von den fünf Streitern, welche Darius auf Pal‘Tamasch ausgerufen hatte anwesend waren wurden diese und Aminata und Lohars zur Unterstützung herbeigezogen. Die Kriegshexen und Joseph unterstützen Ismael dabei die Chaosenergie aus Darius herauszubekommen. Diese war mittlerweile so gefährlich, dass sie eine kleine Stadt auslöschen könnte. Wenn ich daran zurückdenke, hätten wir das Ritual vielleicht nicht mitten im Lager abhalten sollen aber dafür war es jetzt zu spät. Isabell und ich waren dafür verantwortlich das Loch welches die herausgerissene Chaosenergie zurücklässt wieder zu füllen. Als es soweit war bangte ich für einen kurzen Moment erneut um Darius Leben, das Ritual war eine große Qual für ihn. Doch ich hörte wie Isabell in einem Appell and die Herrin Sune um Darius Wohlsein bat und ich tat es ihr gleich. Ich schüttete mein Herz in einem Gebet an unsere Herrinen aus und ich wusste als ich Sarephs Flammen in meinem Herzen Spürte und Marás kühlender Schutz mein sein durchfloss, dass es Darius gut gehen würde. Denn die Herrinen lassen ihre Kinder nie im Stich und auch dieses haben sie behütet.
Das Ritual war ein voller Erfolg und es viel mir ein riesiger Stein vom Herzen. Ich weiß, dass wir das Chaos Problem nur woanders hin verschoben haben, dennoch muss ich endlich meinen Bruder nicht mehr leiden sehen. Völlig erschöpft begaben wir uns alle in den kleinen Schliff und wärmten uns den Rest des Abends in unserer Gesellschaft und warmen Met.
Ich weiß nicht war die Zukunft bringt, doch ich hoffe die Winterspiele in Dolchfurth bald genießen zu können und eine kleine Auszeit zu haben bevor es zurück an die Front geht.
Confotos
Fotograf: Oliver Geisler