Gedanken an das Fest der Drachen

Wenn du das hier liest, hast du offensichtlich das Bedürfnis mehr über die Ereignisse des Drachenfests im Jahre 1023 zu erfahren. Hier die sehr ausführlichen Gedanken der Rekrutin Marigold von Plauenstein.

Vor ein paar Tagen haben ein paar meiner Kameraden und ich den Ruf des goldenen Drachen verspürt. Bei denjenigen unter uns, die das erste mal gerufen wurden, kamen viele Fragen auf: Warum ich? Was ist der goldene Glaube? Was kann ich tun um dem Ruf gerecht zu werden? Die typischen Gedankenspiele die man bekommt wenn irgendeine Gottheit mal wieder einen höheren Plan hat von dem man nichts versteht. Nun ja, all diese Fragen sollten sich im Laufe meiner Reise beantworten.
Die Reise ins Land der Drachen war bereits beschwerlich. Wir gerieten in einen Sturm, die Feuerhalle riss und wir verloren fast unseren Kameraden Johann, der beim Ausschau halten ganz alleine in eine Bande Orks geriet, sich diesen dennoch heroisch stellte und auch bezwang. Er kam mit nichts weiter zurück als einer fiesen Kopfwunde.
Dort angekommen bemerkte ich das erste Mal das Ausmaß, welches das Fest der Drachen in den nächsten Tagen haben wird. Die Lager waren überwältigend. Wir trafen auch gleich auf bekannte Gesichter. Unsere guten Freunde der Kirche der Sune waren nur zwei Zelte von uns entfernt (ganz zu Freuden von Darius).
Am selbigen Tage traf ich das erste mal auf den goldenen Avatar. Die schiere Macht die er ausstrahlte war überwältigend, zugleich einschüchternd als auch beeindruckend. Er hieß uns Willkommen in einer Ansprache bei der klar wurde, dass wir normal sterblichen es offensichtlich immer hastiger haben als unsterbliche Wesen wie er.
Zugleich wurde auch der Lagerrat für die kommenden Tage gewählt. Darius und Thorius ließen sich nominieren und wurden sofort erwählt. Ich war überhaupt nicht Stolz auf sie oder so.
Kurz darauf begannen die ersten Streitigkeiten. Die grün-Lageristen schienen noch vom Vorjahr einen alten Groll gegen uns zu hegen. Dieser sollte in einer Freundschaftsschlacht gelegt werden. Schien gut funktioniert zu haben angesichts der Kriegserklärung die wir sofort danach von ihnen erhielten.
Da ich selbstverständlich sehr interessiert an den bürokratischen Vorgängen des goldenen Gerichts war und nichts lieber getan hätte als den Tag über Klienten zu empfangen…ergriff ich die erste Chance aus dem goldenen Lager raus. Unser Herr Acturus schickte uns Rekruten auf Botengänge für das Gericht, auf denen wir die anderen Lager auskundschaften konnten.
Später wurde die Feuerlanze ausgesand, um das rote Tor zu belagern und dieses in einem heroischen Sieg einzunehmen… das war zumindest der Plan. Nachdem das Tor gebrochen wurde, war das letze an das ich mich erinnerte, wie jemand sagte „Wir laufen da jetzt rein“. Als ich wieder zu mir kam lag ich auf einem Friedhof. Wenn ich daran zurückdenke hätte ich ein wenig mehr aufgebracht darüber sein sollen, dass wir offenbar alle gestorben sind doch ich war wohl abgelenkt durch den Fluch den der Limbus mit sich brachte. Theophania, Johann, Thorius und ich konnten alle nicht mehr reden, ja jedes kleine Geräusch war uns zu viel, zur Belustigung der anderen.
Unsere bitten Regel 0 zu beachten wurden ignoriert, und nachdem die Aussage „Ihr könnt uns den Mund nicht verbieten“ mit einem Knebel, welchen Thorius aus seiner Feldtasche zog, wiederlegt wurde, war auch der taktische Feldknebel geboren.
Mit dem Einbruch der Dunkelheit, wurden die Avatare in den Ritualkreis gerufen. Keine Worte können beschreiben, wie Eindrucksvoll dieses Schauspiel war. Beginnende Allianzen und anbahnende Feindschaften konnten bereits festgestellt werden.
In der Nacht wurden wir damit beauftragt das Goldene Tor zu bewachen. Es war eine sehr hektische Nacht, dennoch gab die Herrin Sareph uns Kraft und so konnten wir das Tor verteidigen.
Unsere Ablösung schien nicht so viel Glück überragende Fertigkeiten zu haben, denn am Morgen des zweiten Tages wurde unser Tor eingenommen und unsere Flagge geklaut. Dies erfuhren wir bedauerlicherweise erst später, da wir einem sehr wichtigen Termin im Zuber von Aldach nachgingen. Der Zuber Besuch verbunden mit dem dortigen Göttinnendienst ist selbstverständlich eine sehr wichtige und lange Tradition. Sie dient zur Stärkung der Mannschaftsmoral und darf somit nicht missachtet werden. Im Anschluss haben wir einen ebenfalls sehr wichtigen Abstecher über die Märkte von Aldach gemacht und ich konnte mein erstes eigenes Schwert erwerben.
Zur Mittagsstunde sind wir gegen das grüne Lager vorgegangen. Wir haben zunächst mühsam das Tor eingenommen sind jedoch dann als Heilerschutz eingesetzt worden. Von hier an ging mein Tag bergab. In dieser Schlacht hat Thorius eine schwere Verletzung erlitten. Ich konnte ihn ins Lazarett bringen wo er fast verstorben wäre. Ich weiß, das Land der Drachen hat die Fähigkeit uns zurück zu bringen, doch es ist niemals gewiss ob man zurückkommt oder nicht. Ich habe das erste mal die reale Angst verspürt einen Kameraden verlieren zu können. Das erste mal so viel Tod, Blut und Schmerz um mich herum erlebt. Ich wusste was als Kriegerin Sarephs auf mich zukommen würde, doch das machte die Erfahrung nicht einfacher.
Der Lichtblick an diesem Tag war der Göttinnen Dienst. Die Sune und der goldene Orden waren zu besuch und Theophania hat ihren Novizenweihe bekommen. Es war eine sehr schöne Zeremonie, ich hätte nicht mehr Stolz auf sie sein können.
Doch danach sind wir in der Nacht der langen Messer vor den Toren der Lager umher gelaufen, um die dunklen Gestalten die hier ihr Unwesen trieben abzufangen, ihnen die Lagermarken abzunehmen und die Lagerkasse ein wenig zu füllen. Das dachte ich zumindest, bis wir letztendlich ein paar betrunkene blau-Lageristen, die nur nach Aldach wollten überfielen. Und plötzlich merkte ich dass wir die dunklen Gestalten waren, die ihr Unwesen trieben. Ich konnte aber nicht weiter drüber nachgrübeln, da uns eine Truppe Soldaten aus dem weißen Lager angriff.
Ich kann mich noch daran erinnern wie Darius schrie: „rennt“. Theophania und ich schafften es zu entkommen, sind dann aber direkt in die arme der nächste Unholde gelaufen. Das nächste an das ich mich erinnerte war, dass ich zusammen mit Darius und Lovis auf dem altbekannten Friedhof wieder aufwachte. Es kam mir ein Schauer über den Rücken bei dem Gedanken schon ein zweites Mal in kurzer Zeit gestorben zu sein. Wir machten uns auf den Weg zurück ins Lager. Da saß ich nun am Lagerfeuer, meine Gedanken grau und betrübt als sich Hauptmann Arvid zu mir saß und mit weisen Worten, mir meine Sorgen und Ängste nach den vielen schrecklichen Erfahrungen ein wenig von den Schultern nahm. So endete der Abend doch noch auf einer guten Note und ich hatte eine schöne Nacht.
Am morgen des dritten Tages wurde der Eiseneber aus dem goldenen Orden zum goldenen Ritter ernannt. Er hatte am Vortag offenbar einen schönen Kampf mit dem roten Avatar höchstpersönlich hingelegt. Es war eine Ehre bei der Ernennung dabei zu sein.
Später dann trainierten wir für den Heilerschutz. Die Frauen und Männer im Lazarett hatten uns schon einige Male das Leben gerettet, also hatte ich das Gefühl dies ist das Mindeste was ich für sie tun kann.
Während des Trainings stand Isabell Ahlstrom stehts an meiner Seite. Sie war mir beim Bankett bereits aufgefallen und durch ihre…enge Beziehung zu Darius. Doch ich hatte die Frau noch nie kämpfen sehen. Das ich beeindruckt war, wäre eine Untertreibung. Und sie ist offenbar auch noch eine Paladina der Sune. Da stand sie nun in ihrer Rüstung und zwang jeden Mann in die Knie. Sie war wahrscheinlich kompetenter als ein Großteil der anwesenden. Ein wahres Vorbild wenn man mich Fragt.
Als das Training letztendlich vorbei war, ging es weiter zur Schamlatzweihe. Ich weiß nicht genau wie Herr Acturus sich mit Ihnen angefreundet hatte, aber offenbar war es Tradition geworden die Schamlatze der Landsknechte zu weihen. Als Geschenk bekamen wir ein Phallus-förmiges Gefäß mit einer alkoholischen Brühe der Hölle. Sie tauften das ganze Knoblauch Met. Allein der Geruch konnte einen ausgewachsenen Mann in die Knie zwingen.
Nachdem auch das zuende war, suchte ich das Gespräch mit dem goldenen Orden. Unser hochwürden Rovenna hat uns beim Göttinnen Dienst gebeten herauszufinden, was wir für den goldenen Drachenglauben und dem goldenen Lager tun können. Wer wäre da besser geeignet zu fragen als der goldene Orden selbst. Die Konversation war sehr aufschlussreich und ich war so darin vertieft, dass ich beinahe die Soldauszahlung verpasst hätte.
Nach der Soldauszahlung gingen wir einem weiteren sehr wichtigen Termin in Aldach nach: dem Saunieren. Ähnlich wie der Besuch im Zuber, ist auch dieser selbstverständlich eine sehr wichtige und lange Tradition, welche zur Stärkung der Mannschaftsmoral dient und somit nicht missachtet werden darf.
Des Nachts hatten wir noch hohen Besuch. Der goldene Avatar hatte sich im Jahre seiner Herrschaft dazu entschieden alle Lager zu besuchen und in dieser Nacht war das Wandellager und das schwarze Lager an der Reihe. Er brauchte Geleitschutz für sein Unterfangen. Wovor genau ein so mächtiges Wesen wie er beschützen werden müsste war mir ein Rätsel, dennoch war es interessant die Lager bei Nacht zu sehen. Wir hatten die Aufgabe Informationen zu sammeln und die Anzahl der Dracheneier der anderen Lager in Erfahrung zu bringen.
Das Wandellager hatte eine unheilvolle Energie. Es waren vereinzelt Schreie aus Zelten zu hören, groteske Gestalten kamen einen entgegen und es hing der Geruch von Ruß und Blut in der Luft. Wir standen dort einer kuriosen Ehelichung bei zwischen einem grau-Lageristen und einem…Ding. Wenigstens hatten sie guten Alkohol. Der Besuch im schwarzen Lager lief nicht sonderlich besser. Wir platzten in ein Fest hinein, da das schwarze Lager sich so gut wie sicher war die Herrschaft in diesem Jahr an sich reißen zu können. Nachdem der Goldene sich ausführlich…. SEHR ausführlich mit der Schwarzen unterhalten hatte, verließen wir auch diesen Ort. Das Lager bereitete mir Unbehagen, ich hatte das Gefühl als ob eine dunkle Energie über meinen Körper pulsierte.
Es war gut als bald wieder in der eigenen Feuerhalle zu sitzen und mich von Sarephs Flammen wärmen zu lassen. Ich dachte damit wäre der Tag gelaufen doch schon gleich kamen die nächsten Neuigkeiten. Herr Acturus hatte es offenbar mit Hilfe der Magier geschafft den Chaos Splitter in seiner Brust zu entfernen und Darius soll diesen mit bloßer Hand herausgezogen haben. Dies waren gute Neuigkeiten und eine Sorge weniger für die Feuerlanze. Beruhigt ging ich an diesem Tag schlafen.
Doch diese Ruhe sollte nicht lange währen. Wir wachten zu einem grausamen Schauspiel auf. Das gesamte goldene Gericht in die Luft gesprengt, der Altar entweiht und Chaos Energie in der Luft. Es kam uns sogleich eine Gruppe in den Sinn: die Schicksalsbrecher. Wir hatten schon mehrmals unsere Streitigkeiten mit diesen Ungetümen doch diesmal sind sie zu Weit gegangen. Und so plotteten wir einen schönen Racheplan.
Doch bevor dieser in die Tat umgesetzt wurde hatten wir eine Endschlacht zu gewinnen…oder auch nicht. Da der goldene Weg auch den Ausgleich sucht und wir bereits im letzten Jahr gewonnen hatten, wäre es nicht im Sinne des Goldenen gewesen erneut zu gewinnen. Unser Schlachtplan war offenbar wie folgt: Wir stellen uns in die Mitte und gucken mal was passiert. In meinen unerfahrenen Augen höchst dubios aber was versteh ich schon von Schlachtplänen. Vielleicht hätten wir damit alle so verwirrt, dass es sogar geklappt hätte.
Pünktlich bevor die Schlacht losging, löste sich eine Niete an meinen Beinschienen. Doch Nathan war so freundlich mich zu einem guten Schmied in Aldach zu führen der mir für einen guten Preis schnell meine Beinschienen reparierten. Im Anschluss gab er mir sogar etwas Waffentraining. Die Sune sind zu gütig und wahre Freunde in meinen Augen.
Letztendlich war es Zeit für die Endschlacht. Das Auftreten der verschiedenen Lager war ein Riesen Spektakel. Tausende bewaffnete Streiter die um die Herrschaft kämpften. Herr Acturus entfachte Sareph‘s Flammen in uns in einer hitzigen Ansprache…. doch wenn du jetzt eine glorreiche Geschichte über unseren Sieg erwartest bist du hier falsch.
Wir hätten vielleicht nach dem originalen Plan gehen sollen und uns in die Mitte des Schlachtfeldes stellen sollen. Wir stellten uns stattdessen vor das blaue Lager und wurden sofort zwischen den silbernen Landsknechten und unseren eigenen Leuten in den nächsten 5 Momenten zerquetscht. Das wars dann auch für uns und ich wachte schon zum dritten mal auf dem Friedhof auf, neben sehr vielen anderen die in der Schlacht gefallen waren. Schwarz hatte zur Überraschung von niemandem letzten Endes den Wettstreit gewonnen.
Ich war etwas Enttäuscht über den Verlauf der Schlacht dennoch hatte nicht nicht viel Zeit diese zu verarbeiten, denn wir hatten noch eine Rechnung zu begleichen. Und so begann unser Plan gegen die Schicksalsbrecher. Der Plan war relativ simpel. Sie kannten die Gesichter der neuen Rekruten noch nicht, also verkleideten wir uns als Boten die Einen Brief von Herrn Acturus überreichen sollten. Lovis sprach im Hintergrund einen harmonie Segen auf, nachdem die Schicksalsbrecher sich gegenseitig unglaublich lieb haben müssen. Gesagt getan, wir liefen geradewegs in das Zelt der Schicksalsbrecher rein. Der Ort bescherte mir großes Unbehagen. Die Schicksalsbrecher posierten auf ihren Thronen als ob sie auf den Rest der Menschheit wie Dreck unter ihren Schuhen hinabblicken würden. Sie brachten einen großen Hass in mir hervor dennoch wusste ich auch um die Gefahr, in die wir uns mit dem Plan begabten. So sehr es mir missviel konnte ich die ungeheure Macht die sie ausstrahlten nicht ignorieren. Aber auch die Schicksalsbrecher sind nicht unfehlbar und unser Plan lief wie geschmiert. Wie viel so ein harmonie Segen so unheilsamen Wesen tatsächlich antut, kann ich nicht beurteilen (da wir ziemlich schnell die Flucht ergriffen haben) aber wir werden sie damit wenigstens irritiert haben.
Nach der Aktion war meine Laune sehr gehoben und wir zelebrierten den Rest der Nacht mit den Sune auf ihrem Gunst und Balz Fest. So ginge der letzte Tag auch zuende. Wir tranken und tanzten und musizierten bis spät in die Nacht hinein.

Niederschrift Rovennas Gedanken über den Goldenen Drachen:

Der Goldene Drache – ein Wesen, welches noch herrschaftlicher und königlicher ist als der Avatar, den er zu uns sandte.
Der Goldene Avatar repräsentiert Licht und Schatten, er ist die Gerechtigkeit selbst, Richter und Schlichter, aber auch der Verrat.
Seine Erhabenheit und Eleganz sind beeindruckender, als die der anderen Avatare es je sein könnten.
Das Goldene Lager ist seine Familie.
Auch wenn man es aufgrund seines herrschaftlichen Auftretens nicht sogleich sehen mag, hat der Goldene Avatar ein offenes Ohr für einen jeden.
Sein Charme und Charisma überragen schlicht jedes sterbliche Wesen.
Seine Aura lässt Sterbliche verstummen und seinen Worten in süßem Wohlbefinden lauschen.

Er ist ein Herrscher, dem man mit Stolz und Freude folgt.
Ein Herrscher, von dessen Ruf man sich mit Vergnügen leiten lässt. Seine Präsenz umgibt uns immerwährend.
Seine Streiter ziehen mit ihm aufs Feld und kämpfen für den Goldenen. Für einen goldenen Sieg!
Und selbst wenn er nicht da ist, erhellt das Lächeln des Goldenen Avatars unser Gemüt.
Er spricht uns Mut zu, wenn wir verloren sind, er sendet sein Licht wenn wir uns in Dunkelheit befinden und er hilft uns auf, wenn wir gefallen sind.
Denn das ist es, was der Goldene für uns tut.
Er liebt seine getreuen Streiter sehr.
Denn ohne ihn wären wir schwach und ohne uns wäre er es.
Wir halten zusammen – In Licht und Schatten!

Er ist die Waage – Wir sind das Schwert!
Für Gold! Licht und Schatten!
Die Gerechtigkeit – Schläft nie!
Wo wohnt der Goldene? In unserem Herzen!
Und wo wohnen wir? In seinem Herzen!

Confotos von Lichtlux und Nabil Hanano

Link zur Quelle 1 und Quelle 2