Auszug aus dem geheimen Rapport des Don Anselmo Madalena da Yaquirion

über seine Reise als Sonderemissär des Herzogs von Trabant

Auftragsgemäß begaben wir uns demnach an besagtem Tage in das Feldlager des Regimentes der Feuerlanze daselbst. Mit militärischem Zeremoniell erreichten wir den äußersten Wachposten, der uns justamente zu dem befehlenden Lagerkommandanten, seine Gnaden Arcturus Varus von Lauenbach, führte. Die Begrüßung war angemessen und gereichte allen guten Manieren zu Ehren. Uns wurde ein eigenes Zelt zugewiesen und wir konnten uns ungebunden einen Eindruck des Lagers und des militärischen Ausbildungsstandes machen:

Das Lager gliedert sich streng in unterschiedliche Bereiche: In der Peripherie finden sich die unzähligen Mannschaftsunterkünfte in Form von Zelten verschiedener Größe, in denen Rekruten, Knappen aber auch einige niedrige Offiziersränge nächtigen. Im Zentrum, das nur durch schwer bewachte Zugängen erreichbar ist, stehen neben einem großen Versammlungszelt, einem Zeughaus, der Lagerküche, dem Labor eines Alchimisten und der Schmiede ein weithin sichtbarer Feldaltar der Zwillingsgöttinen Marà und Sareph (über den Kult der Zwillingsgöttinen siehe mein Dossier B.2). Unmittelbar angrenzend an besagten Altar gruppieren sich auf dem Feldherrenhügel die Zelte der Kommandanten und das Waffenarsenal. Pikanter weise steht hier zudem ein Zelt, das Labsal und Erholung durch körperliche Zuwendung verspricht. Etwas abseits des eigentlichen Lagers bietet eine große Ebene die Möglichkeit für ausgedehntes Exerzieren und umfangreiche Kampfübungen. Hier sind auch die schweren Wurfmaschinen (Speerschleuder, Typ 510A, auf Standlafette) postiert.

Militärische Einschätzung:

Die militärische Kunst des Regimentes setzt den Schwerpunkt auf den Kampf schwerer Linieninfanterie in starrer Formation. Die Nutzung von Großschilden ermöglichen eine weitestgehend stabile Linien. Dabei ist die besondere Beweglichkeit trotz schwerer Bewaffnung hervorzuheben. Es wurden neben dem obligatorischen Marschieren und dem Exerzieren von Stellungswechsel u.a. der Einsatz eines geschlossenen Kreiswalls zum Schutz einer verwundeten Person sowie eine Taktik zum Brechen einer gegnerischen Phalanx einstudiert (Stichwort „Keilformation“ Memo: Prüfe eigene Anwendung). Bemerkenswert ist die Unterstützung der Infanterie durch so genannte Kriegshexen, deren massive Fähigkeiten im Kampf in keinster Weise unterschätzt werden darf (siehe Anmerkungen und Beschreibungen in meinem Dossier K.11).

Als Artillerieunterstützung stehen dem Regiment ortsfeste Speerschleudern mit enormer Durchschlagskraft und hinlänglicher Schussfrequenz zur Verfügung. Die Vorstellung unserer mobilen leichten Feldgeschütze mit ihren Möglichkeiten zu schnellen Stellungswechseln fand indes wohlwollende Aufmerksamkeit. Auch meine kurz Einführung in die Kunst der Landvermessung und deren nutzbringende Anwendung im taktischen Kampf führte zu interessierten Nachfragen. Unser „Handbuch der Artillerie- und Pioniertechnik“, das ich weisungsgemäß im Regiment verteilen ließ, fand regen Anklang. Leider war es mir nicht vergönnt, weitere Schulungen im Bereich Pioniertechnik vorzustellen, da es zu überraschenden Vorfällen kam, im Zuge derer sinistre Monstrositäten das Feldlager bedrohten. Nun konnte ich die Schlagkraft des Regimentes in Aktion miterleben. Während mein Gefährt Argus die Hauptlinie verstärkte, konnte ich mit unserem mobilen Feldgeschütz unter leichter Bedeckung über die linke Flanke das Feuer auf die Unholde eröffnen (Verlauf und Auswertung: siehe Kampfprotokoll)

Ausblick:

Die angestrebte Kooperation mit dem Regiment Feuerlanze findet meine vollumfängliche Befürwortung. Die militärische Kampfweise bietet hinreichend Potential und verspricht weitergehende Vorteile in der Schulung unserer eigenen Truppen. Die Truppengattung der ungewöhnlichen Kriegshexen sollte genauer in Augenschein genommen werden. Hierzu bitte ich um weitergehende magische Beratung und Expertisen. Ein wichtiger Punkt erscheint mir die Information, dass vermehrte Bautätigkeiten geplant sind. Hier bietet sich ein weiteres Betätigungsfeld für eine gewinnbringende Kooperation. Für eine abermalige Mission stehe ich jederzeit zur Verfügung.

Von Aminata

… folgt…

Confotos

Fotografen: Anne Kniel, Christian Jeub