Eine OT Con-Rezension
von Ronja
Bericht zur Manövercon 3 der Feuerlanze (September 2022)
Nach langen Überlegungen hatte ich mich entschieden, auf die Manövercon der Feuerlanze zu fahren: Meine erste Manövercon, meine erste Con als Spielercharakter überhaupt und das erste Mal eine Zeltcon. Vorweg kann ich sagen: viele erste Male, aber sicher nicht das letzte Mal.
Um euch einen Eindruck zu ermöglichen möchte ich zunächst mit den Rahmenbedingungen anfangen:
Anmeldung/Kontakt/Zahlung
Die Anmeldung lief problemlos über ein Online-Formular, man erhielt eine Bestätigungsmail und konnte im Anschluss den (gestaffelten) Conbeitrag überweisen.
Meiner persönlichen Einschätzung nach waren die Preise und Staffeln äußerst human, insbesondere weil man auch Verpflegung mitbuchen konnte. Dies erleichterte insbesondere mir als (logischerweise noch recht schlecht ausgestattetem) Neuling die Anmeldungsentscheidung sehr. Ich musste mir somit keine Gedanken um Töpfe, Feuerquelle und Kühlungsmöglichkeiten machen. Lediglich Geschirr war mitzubringen, welches ich günstig auf dem Flohmarkt erstanden hatte.
Für Fragen gab es eine E-Mail-Adresse und mir wurde freundlich geantwortet, als ich nach den Parkmodalitäten vor Ort gefragt habe.
Location/Spielerzahl/Schlafmöglichkeiten
Insgesamt waren ca. 50 Personen vor Ort, inklusive NSC und Spielleitung. Am Ende hatte man also alle Menschen mal gesehen und die meisten auch gesprochen.
Das Congelände war ein kleiner Zeltplatz, welcher auf mehreren Ebenen angelegt war und mich absolut positiv überrascht hat. Wo ich eigentlich überhaupt kein Fan von Zeltplätzen und deren Ambiente bin, könnte man hier bei Laternenschein in der Dämmerung schon über das Wort „verwunschen“ nachdenken. Lediglich die Geräuschkulisse der Autos und eines in Hörweite liegenden Fußballplatzes halten mich davon ab. Beides ließ sich jedoch sehr gut ausblenden.
Als OT-Element steht das Duschhaus inklusive Toiletten und Geschirrspülbecken auf dem Hauptplatz. Das ist natürlich nicht wunderschön, allerdings hat es mich auch nicht gestört und ich wertschätze den Vorteil kurzer Wege und einschaltbaren elektrischen Lichts, welches im Zweifel auch den Hauptplatz ein wenig mit ausleuchten kann. Insbesondere beim nächtlichen Plot hat sich das als äußerst praktisch erwiesen.
Geschlafen wurde in Zelten. Zu meiner großen Freude wurde bei der Zeltplatzsuche für Nicht-Zeltbesitzer geholfen und alle fanden ein gemütliches Quartier.
Informationsmanagement und Check-In
Alle wichtigen Infos vorher kamen vorher übersichtlich per E-Mail. Letzte Infos erhielt man dann vor Ort bei einem kurzen Check-In. Hier konnte man sich auch einen Lagerdienst aussuchen, der im Laufe der Con zu erledigen war – Pflicht ist dies jedoch nur für die festen Mitglieder der Feuerlanze. Auch Duschmarken konnten für 1 Euro erworben werden.
Zunächst wurde – über einen recht abenteuerlichen Weg – mit dem Auto zum Ausladen auf das Gelände gefahren. Im Anschluss konnte das Auto kostenfrei auf einem nahegelegenen Parkplatz abgestellt werden.
Insgesamt lief – auch aufgrund der eher kleinen Teilnehmerzahl – der Check-In schnell und absolut problemlos.
Verpflegung
Für 30 € konnte man, auch als Vegetarier, an der Vollverpflegung teilnehmen und erhielt (einfaches, aber leckeres) Frühstück, Mittag und Abendessen. Natürlich bekommt man für diesen Betrag kein Sternemenü, aber wer das erwartet, sollte sich wohl eh besser selbst versorgen.
Das Leitungswasser war trinkbar und für sonstige Gelüste war ein Supermarkt in 5 Minuten Reichweite.
Gruppe/Spielgefühl/Plot
Nun zum höchst subjektiven – und daher recht kurz gehaltenen – Teil: Mein persönliches Spielerlebnis als Priesterin
Die Con war gut gefüllt mit diversen Spielangeboten und Plot. Gerade bei letzterem unterscheidet sich die Menge, aber wohl von Con zu Con. Etwas das ich derzeit noch nicht beurteilen kann.
Ich erhielt insgesamt viele Spielangebote, wurde gerufen, eingebunden und gefragt. Ich segnete, diente als Beichtmutter, sprach Mut zu und hielt einen Göttinnendienst. Mir wurden Aufgaben übertragen und ich vergab Aufgaben.
Hätte ich an den großen Diskussionsrunden und (Plot-) Entscheidungsfindungen teilhaben wollen, wäre der Raum dafür gewesen. Wer sprechen wollte, wurde auch gehört.
Die ganz großen emotionalen Höhen und Tiefen blieben bei mir persönlich aus, ich hatte jedoch eine konstant angenehme Erlebnisdichte.
Alles in allem bin ich immer noch begeistert, wie sehr mein Charakterkonzept mit vielen konstant auftauchenden Kleinigkeiten von den anderen Spielern unterstützt wurde.
Abbau/Feedback
Der Abbau war zügig und insgesamt freundlich. Überzählige Duschmarken konnten zurückgegeben werden.
Als kleine Besonderheit der Gruppe fand eine Feedbackrunde vor Ort statt, bei der jeder gehört wurde, der sprechen wollte. Auch hier war der Grundton wertschätzend, die kleinen Diskussionen ergebnisoffen und Entscheidungen transparent.
Neben dem schönen Conerlebnis selbst, ist das Gefühl einer Gruppen- und Kommunikationsstruktur, die mir in Ihrer Art grundsätzlich gefällt, eines der Hauptargumente, warum ich weiter mit der Feuerlanze unterwegs sein werde.
Fazit:
Für den eher kleinen Conbeitrag kann man eine ganze Menge Angebot erhalten und eine wirklich gute Zeit haben. Auch als Anfänger wird man eingebunden und darf an den Plot ran, so man denn möchte. Wer eine Luxuscon mit perfekter Immersion und Ausstattung erwartet, sollte sich jedoch eher anderweitig orientieren.